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Text & Fotos: Enrico Stirl


Eine Revival-Tour? Teilweise ja, denn einige Schauplätze dieser Reise hatten wir bereits in der Vergangenheit besucht. Aber halt, hiergeblieben! Bevor du jetzt enttäuscht wegklickst, verspreche ich, dass es durchaus interessante neue Dinge zu erfahren gibt.
Zum Beispiel: Was steckt eigentlich hinter den berühmten „HOLLYWOOD“-Buchstaben? Und welches ist mit über 4.000 Gästen das größte All-Inclusive-Resort in Las Vegas? Fragen, welche bis heute zahllose Menschen umtreiben und um den Schlaf bringen. Und wir haben weder Kosten noch Mühen gescheut, um diese Fragen auf dieser Reise zu klären.

Aber der Reihe nach. Der Morgen fängt mit einer Email von Swiss an, dass unser Flug von  Zürich nach Vegas 55 Minuten Verspätung hat. Aus 55 werden dann 60, dann  65. Zuvor geht es um 09.20 Uhr mit einem Avro RJ100 der SWISS von Dresden nach Zürich. Nach mittlerweile vier Stunden Aufenthalt in Zürich heben wir dann endlich in einem A330-300 der Edelweiss Air in Richtung Westen ab. Und so landen wir auch eine Stunde später als geplant in Vegas. Der  Landeanflug ist etwas "bumpy" und ich erlebe das erste Mal, wie eine  Frau ein paar Sitze neben uns ihre Bordmahlzeiten oral wieder zurück in  zwei Tüten befördert.
    
Es ist übrigens der 4. Juli, der "Independence Day", der amerikanische Nationalfeiertag zur Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung 1776. Sozusagen die Mutter aller Feiertage.

Wie man sehen kann, konnten wir uns inzwischen alle eine Sonnenbrille leisten. Außer Annalena. Die muss noch sparen ;-)
(Bild zum Vergrößern anklicken)
It's good to be back! Es ist heiß, die Luft vibriert. Bei 111°F (44°C)   und recht starkem Wind hat man jedes Mal beim Aussteigen aus dem Auto das Gefühl, jemand hält einem einen Föhn direkt ins Gesicht.

Wir haben den Mietwagen erstmals bei Avis gebucht, die hatten für ihre Premiumklasse ein gutes Angebot. In dieser Kategorie kann man bei Avis u.a. den Chrysler 300C, Dodge Charger oder Challenger bekommen. Auf Letzteren hatte ich eigentlich gehofft. Aber als wir am Schalter sind, erfahren wir, dass in dieser Kategorie momentan gar keine Wagen vor Ort sind. Zunächst versucht man uns ein kostenpflichtiges Upgrade auf einen neuen Mustang oder Camaro Cabrio zu geben. Die beiden scheiden aber schon aus Kofferraum-Gründen aus. Dann versucht man uns ein kostenloses Downgrade auf einen Ford Taurus zu geben. Äh, danke, aber nein danke! Dann vielleicht einen SUV? Hm, nee brauchen wir auch nicht. Schließlich gibt es dann ein kostenloses Upgrade auf einen neuen Cadillac CTS mit Vollausstattung. Na bitte, geht doch!
Der CTS hat einen 3.6 V6 mit 340 PS, welche er über eine 8-Gang-Automatik und die Hinterräder auf die Straße bringt. Bei Bedarf kann man auch über die Schaltwippen am Lenkrad manuell schalten. Der Wagen hatte so ziemlich alles an Bord, was man derzeit bekommen kann. In die Türgriffe sind LED-Streifen eingearbeitet, welche nachts leuchten (Klicken für Bild). Die Ledersitze waren mit Kühlung, was ganz angenehm war. Beim Ein- und Ausparken vibriert zusätzlich der Fahrersitz, wenn ein Hinderniss auftaucht. Das dürfte den Wagen bei der Gay-Community äußerst beliebt machen. Der CTS, welchen ich privat ein paar Jahre hatte war schon nicht übel, aber dieses Teil hier ist einfach genial. Im Bild links ein CTS der ersten Generation neben dem aktuellen Modell. Das Einzige, was ich persönlich als störend empfunden habe, war, dass die Bedienung ausschließlich über Touch-Sensoren funktionierte (selbst das Handschuhfach lässt sich nur über ein Touchfeld öffnen). Das führt dazu, dass man jedes Mal den Blick von der Straße wenden muss, wenn man z.B. die Klimaanlage regulieren will. Mit rantasten ist da nix, da jedes andere Bedienfeld, welches man versehntlich berührt sofort auf die ungewollte Berührung reagiert.
Wer die bisherigen Berichte hier gelesen hat, ahnt es schon. Wir übernachten wieder im Circus Circus. Und wie immer ist man bedingt durch die Zeitverschiebung von -9 Stunden am nächsten Morgen schon sehr zeitig wach. Wir nutzen das, um nach Mt. Charleston zu fahren. Dieser kleine Ort (rund 350 Einwohner) ist nach dem gleichnamigen Berg in den Spring Mountains benannt. Obwohl dieses Gebiet nur gut 50 km von Vegas entfernt ist, ist die Landschaft eine völlig andere Welt als die Vegas’sche Wüste. Wir nehmen dies als Ausgangspunkt für eine Wanderung zum Cathedral Rock (hin und zurück 5 km). Die Temperaturen sind zwar immer noch warm, aber im Vergleich zu den über vierzig Grad in Vegas geradezu angenehm. Die Strecke auf den Berg ist durchaus anspruchsvoll, aber die Aussicht von oben ist klasse!
    


Von hier aus fahren wir nicht direkt nach Las Vegas zurück. Stattdessen fahren wir noch kurz beim größten All-Inclusive-Resort vorbei. Das liegt ca. 40 km nordwestlich von Vegas, in der Wüste am Highway 95. Es ist das High Desert State Prison. Für die Sicherheit der Gäste sorgen sieben Wachtürme mit bewaffnetem Personal sowie Elektrozäune mit Hochspannung. Es wurde am 01.09.2000 eröffnet und bietet 4.176 Gästen Platz. Der bislang bekannteste Insasse dürfte wohl O.J. Simpson gewesen sein, welcher nach seiner Verurteilung im Dezember 2008 (33 Jahre Haft mit der frühestmöglichen Chance auf Bewährung nach 9 Jahren) hier vorübergehend ein neues Zuhause fand.


2009 hatten wir schon mal am Las Vegas Speedway bei Shelby vorbei geschaut. Mittlerweile sind das Museum und die Manufaktur umgezogen und jetzt an der Ensworth Street, zwischen dem südlichen Strip und der Interstate 15, zu finden.

Die Hitze in Las Vegas ist sehr trocken, Luftfeuchtigkeit bei 19%. Das hat einen Vorteil: Wenn man seine Klamotten kurz durchgewaschen hat, zieht man sie  anschließend an und braucht nur 'ne Runde um den Block zu laufen, damit  sie wieder trocken sind. Selbst um 23.00 Uhr zeigt der Bordcomputer noch 100°F, also 38°C an.



Drive-Through bei McD kennt man bei uns ja auch, aber in Las Vegas gibt es sogar bei der Post einen Drive-Through-Briefkasten.

Im Autoradio singen die Beatles "I follow the sun" und das tun wir auch. Auf der I15 geht es Richtung Westen, nach Kalifornien. Kurz hinter Baker, CA, gibt es eine Straße, welche Zzyzx Road heißt. Der Name stammt von einem Hochstapler, welcher einem in der Nähe liegendem Gebiet, das er illegal in Beschlag genommen hatte, diesen Namen gegeben hatte. Die Fahrt endet in Los Angeles, genauer gesagt im Hotel Downtowner Inn in Hollywood, welches dann auch direkt am Hollywood Boulevard liegt.
Keep 'em doggies rollin' - weiter mit Teil 2
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