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Text + Fotos: Enrico Stirl

  
Nach der erfolgreichen 2016er Revival-Tour war es an der Zeit, wieder den Atlantik zu überqueren. Da es nur in den Sommerferien möglich war, alle vier Personen unter einen Hut bzw. in einen Flieger zu bekommen, war es ein Geduldsspiel, Flüge zu einem vernünftigen Preis zu ergattern. Im November 2018 konnte ich für Juli 2019 bezahlbare Flüge buchen und was folgt ist ein Roadtrip durch 9 Bundesstaaten - so viele wie auf keiner unseren vorherigen Reisen.
USA State Signs Colorado Wyoming Nebraska South Dakota Montana Idaho Utah Arizona Nevada
Um 9.50 Uhr starten wir mit einem Lufthansa CRJ900 (D-ACNJ) von Dresden zunächst nach München. Von München fliegen wir in einem (neuen) Lufthansa A350 (D-AIXK) nach Denver in Colorado.
Das auf dem Panasonic eX3 System basierende IFE Infotainment-System im A350 lässt kaum Wünsche offen. Rund 200 Filme/Serien, Live TV!, Musik, Hörbücher, Spiele, USB-Anschluss und drei Außenbordkameras (unten Video Landung Denver über die Außenkameras) verkürzen die Zeit an Bord. Außerdem kann man vorab die kostenlose Lufthansa Companion App auf sein Smartphone laden und bereits bis zu sechs Wochen vor Reiseantritt sich sein individuelles Programm für den jeweiligen Lufthansaflug zusammenstellen. Während des Fluges kann man dann das Smartphone mit dem IFE koppeln und das IFE über das Smartphone steuern (Bild rechts).
  
Jeep Compass Kofferraum

Um 14:35 Uhr Ortszeit landen wir in Denver. Die Zeitverschiebung für alle durchquerten Bundesstaaten liegt bei -8 Stunden. Außer Nevada, hier sind es -9 Stunden.

Da ich vorab schon wusste, dass es auf unserer Tour die eine oder andere unbefestigte Straße geben wird, habe ich bei Alamo vorab ein Fahrzeug in der Kategorie IFAR (Midsize SUV) gebucht. Die Alamo Station am Flughafen Denver hat eine Choice Line, es stehen rund 10 Fahrzeuge in der IFAR-Reihe. Lauter Nissan, Toyota, Mitsubishi - und ein einziger Jeep Compass. Dieser hat auch Allrad und außerdem fahren wir dieses Modell ja auch in Deutschland privat, also keine Umgewöhnung notwendig.

  
Da es Zeit war, neue (amerikanische) Ufer zu erkunden, starten wir von Denver früh um 5 Uhr in Richtung Norden. Wir durchkreuzen kurz Wyoming und passieren die Hauptstadt Cheyenne. Anschließend erreichen wir Nebraska.

Das erste Ziel unserer langen Rundreise liegt rund 20 Meilen (32 km) östlich von Scottsbluff. 470 feet (143 m) erhebt sich die Felssäule des Chimney Rock über das Tal des North Platte River. Chimney Rock besteht aus Tongestein sowie Schichten vulkanischer Asche und Sandstein. Die Erosion ließ im Laufe der Jahrmillionen diese weithin sichtbare Säule stehen, welche den von der Ostküste nach Oregon, Kalifornien und Utah ziehenden Siedlern und Pionieren als Orientierungspunkt diente. Gleichzeitig markierte Chimney Rock das Ende der flachen Prärie (Great Plains) und den Beginn des gebirgigen Abschnitts ihrer Reise.  
Am Fuße des Chimney Rock befindet sich ein historischer Friedhof von Siedlern, die die Strapazen auf ihrem Weg nach Westen nicht überlebten.
Chimney Rock Nebraska
Carhenge Nebraska
Carhenge Nebraska
  
Weiter geht es in nördliche Richtung. Am Rande des Örtchens Alliance (NE) – in the middle of Nirgendwo – findet man ein weltweit einmaliges Kunstwerk: Carhenge.
Der aus Nebraska stammende Künstler Jim Reinders studierte während seines Aufenthaltes in England die Struktur des originalen Stonehenge Bauwerks. Nach seiner Rückkehr in die USA errichtete er zum Andenken an seinen 1982 verstorbenen Vater aus 39 amerikanischen Fahrzeugmodellen Carhenge, welches in Anordnung und Form (Kreisdurchmesser 96 feet / 29 m) dem englischen Stonehenge entspricht. Als Gegenstück zum „Heelstone“ des Originals verwendete er einen 1962er Cadillac. Eingeweiht wurde das Kunstwerk zur Sonnenwende im Juni 1987. Später wurden weitere Skulpturen (teilweise auch von anderen Künstlern, wie z.B. dem Kanadier Geoff Sandhurst [Spawning Salmon - Laichender Lachs]) aus Fahrzeugen errichtet, welche als „Car Art Reserve“ bezeichnet werden. Da Carhenge im Laufe der Zeit trotz seiner Abgeschiedenheit immer mehr Besucher anzog, gibt es seit 2006 auch ein Visitor Center.
Carhenge Nebraska
  

Über Chadron (NE) und die US-385 erreichen wir South Dakota, wo wir in Hot Springs am Rande der Black Hills unser erstes Etappenziel haben.
Die bekannteste Attraktion in den Black Hills ist das Mount Rushmore National Memorial - die in Stein gemeißelten bzw. in Fels gehauenen Köpfe von vier amerikanischen Präsidenten. Konkret sind das von links nach rechts George Washington (1. Präsident), Thomas Jefferson (3. Präsident), Theodore Roosevelt (26. Präsident) und Abraham Lincoln (16. Präsident). Die Skulpturen sind 60 feet (18 m) hoch und wurden im Zeitraum 1927 bis 1941 geschaffen. Der Eintritt ist frei, allerdings kostet das Parken für einen PKW 10 $. Vom Parkplatz gelangt man über die Avenue of Flags (die Flaggen aller Bundesstaaten in alphabetischer Reihenfolge, also von Alabama bis Wyoming) zum Presidential Trail, einem 0,6 Meilen (1 km) Rundweg. Aufgrund der Lichtverhältnisse ist es empfehlenswert, Mount Rushmore früh/vormittags zu besuchen.
Avenue of Flags
Mount Rushmore close up
  
3 Meilen (5 km) östlich vom Mount Rushmore liegt der Ort Keystone. Von hier starten wir mit einem Robinson R66 Hubschrauber (N7080J) von Black Hills Aerial Adventures zu einem Rundflug um Mount Rushmore und die Black Hills.


Robinson R66 Hubschrauber (N7080J) Black Hills Aerial Adventures
National Presidential Wax Museum
Ebenfalls in Keystone befindet sich das National Presidential Wax Museum. Sämtliche amerikanische Präsidenten sind hier als Wachsfiguren in Lebensgröße zu besichtigen. Das im Bild unten links ist übrigens nicht Monica Lewinsky sondern Kennedys Sohn.
Presidential Wax Museum Kennedy
Presidential Wax Museum Trump
  
Danach geht es zurück in westliche Richtung, bis wir Crazy Horse Memorial erreichen. Als Pendant zum Abbild der vier großen Väter aus dem Weißen Haus wird hier seit 1948 an einem gigantischen Abbild des Oglala-Lakota Kriegers Crazy Horse auf einem Pferd gearbeitet. Obwohl mittlerweile mehr als 10 Millionen Tonnen Granit aus dem Fels (Pegmatit Granit) gesprengt wurden, ist die Fertigstellung noch in weiter Ferne – sofern die Skulptur überhaupt jemals fertig werden sollte. Schließlich soll das Gesamtwerk 641 ft (195 m) lang und 563 ft (172 m) hoch werden. Allein der ausgestreckte Arm wird 263 ft (80 m) lang sein.  
Um diese 71 Jahre alte Baustelle besichtigen zu können, muss man 30 $ pro Fahrzeug bezahlen. Es sei denn, es sitzen nur zwei Personen im Auto, dann kostet es nur 24 $. Leider wollte keiner von uns freiwillig in den Kofferraum, um 6 $ zu sparen.
Unten rechts sieht man ein Model im Maßstab 1:34, da kann man sich annähernd vorstellen, wann das Original fertig sein wird...
Crazy Horse Memorial
Crazy Horse Memorial close up
Crazy Horse Memorial Model
Im zweiten Teil dieses Reiseberichtes wird es brodeln und dampfen - in Amerikas ältestem Nationalpark. Klicke deshalb jetzt auf Teil 2:

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