Text & Fotos: Enrico Stirl |
Ich bin so alt, dass ich noch die TV-Serie „Miami Vice“ aus den 80ern kenne. Die Schluss-Szene der allerletzten Folge („Freefall“ / „Letzter Auftrag“) wurde hier am Bayfront Park in Miami gedreht: | |
Das Gebäude unten heißt „Atlantis on Brickell“ (Brickell ist ein Stadtteil Miamis) und war immer im Vorspann von „Miami Vice“ zu sehen. Unverkennbar mit seiner markanten roten Wendeltreppe, welche in einer Öffnung mitten im Gebäude zu sehen ist. Neben der roten Wendeltreppe und Palme befindet sich dort noch ein Pool. Hier klicken, da sieht man es besser: Klick! | |
Während in weiten Teilen der USA das Autofahren oft recht entspannt ist, gilt dies nicht für den Großraum Miami. Verkehrsregeln werden hier bestenfalls als unverbindliche Empfehlung angesehen. Das Benutzen von Blinkern und Außenspiegeln scheint nur was für Hijo de Putas und Touristen zu sein, im Dunkeln entdeckt man auf einem fünfspurigen Highway - quasi im letzten Moment - immer wieder mal ein Fahrzeug, welches in hohem Tempo ohne jegliches Licht fährt. Es wird gedrängelt, gerast, querfeldein die Spuren gewechselt, als gäbe es kein Morgen. Entsprechend sehen auch die meisten Fahrzeuge hier aus. | |
Dazu kommt, das manche Highways bis zu sieben Fahrspuren haben, manche Abfahrten nicht rechts sondern links abgehen und man trotz Navi auf der falschen Spur landet. Das passiert mir nicht nur ein Mal. Unter anderem auch wegen solcher Ansagen: "Einen der beiden rechten Fahrstreifen benutzen, um links abzubiegen." Da ist es ganz praktisch, dass es in Downtown Miami den kostenlosen MetroMover gibt. Also einen Parkplatz suchen und anschließend mit dem fahrerlosen Shuttle, welcher in kurzen Abständen fährt, seine Runden durch Miami drehen. Das ist deutlich entspannender. | |
Fährt man von Downtown Miami auf dem Rickenbacker Causeway auf die Insel Virginia Key findet man hier das alte Miami Marine Stadium. 1963 fertiggestellt bot es über 6.500 Zuschauern Platz für Powerboot-Rennen, Konzerte und Boxveranstaltungen. Gleich am Eröffnungstag kam der 46-jährige Rennfahrer John Tapp bei einem Trainingsrennen ums Leben als sein Boot in einer scharfen Kurve kenterte. 1992 sorgte dann der Hurrikane Andrew dafür, dass das Gebäude als "unsicher" eingestuft wurde. Seitdem verfällt es, owohl es immer wieder Versuche und Disussionen um Restaurierungen und erneute Nutzung für verschiedene Zwecke in Miami gab. | |
Zurück auf der Barriereinsel und Miami Beach lohnt es sich, den Ocean Drive anzuschauen, am besten Abends. Der Ocean Drive ist so etwas wie ein Ballermann für Reiche. Ein Jahrmarkt der Eitelkeiten, auf dem Jeder zeigt, was er hat (oder gern hätte). Schön anzusehen sind die im Art-déco Stil erbauten Hotels und Bars entlang des Ocean Drive. | |
Was das Baden anbetrifft, muss es nicht unbedingt Miami South Beach sein, das Wasser in Sunny Isles Beach ist im Winter genauso angenehm warm und der Strand genauso schön - und es ist deutlich weniger los, man findet hier eher seine Ruhe beim baden. | |
Es kommt, wie es kommen muss. Der Urlaub geht zu Ende. Der Jeep wird am Flughafen Miami bei ALAMO abgeben und hat jetzt 1.770 Meilen (2.849 km) mehr auf dem Tacho stehen. Seinen Job als Mietwagen hat er anstandslos gemeistert. Am Flughafen von Miami streikt zwar nicht das Personal, dafür aber das Gepäckband, so dass wir eine Stunde anstehen müssen, bis wir unsere Koffer loswerden und unsere Plätzte in einer Lufthansa 747-800 (D-ABYA) einnehmen können. Auch hier habe ich im Vorfeld gegen Aufpreis Sitze mit ordentlich Beinfreiheit reserviert. Bei der 747-800 ist das die Reihe 27 (Achtung, bei der 747-400 dagegen die Reihe 29, vgl. unser Rückflug 2019). | |
Mit 47 Minuten Verspätung heben wir um 17:27 Uhr ab und fliegen der Nacht Richtung Frankfurt/M. entgegen. Der Start erfolgt Richtung Osten und über Miami South Beach dreht die Maschine dann nach Norden, so dass wir noch einen letzten Blick darauf werfen können. Von Frankfurt/M. dann das letzte Stück nach Dresden mit einem kleinen CRJ-900 (D-ACKG) und wir sind wieder da. |