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Text & Fotos: Enrico Stirl
   

"Road Trippin' with my two favorite allies. Fully loaded we got snacks and supplies."                    

(wir sind natürlich zu viert und nicht zu dritt)

    
Auf der Karte liegt der Death Valley Nationalpark gleich neben Vegas. In der Realität sind es jedoch von Vegas bis Beatty, NV (vor den Toren des Tales) schlappe 120 Meilen (knapp 200 km). Kurz hinter Beatty statten wir noch der Geisterstadt Rhyolite einen Besuch ab. Im August 1904 wurde hier Gold entdeckt und was folgte, war der unvermeidliche Rausch nach selbigem. 1907 lebten bereits 10.000 Einwohner in Rhyolite. Die Stadt hatte damit ihren Zenit erreicht, denn mit der Wirtschaftsflaute 1907 begann auch die Produktion kontinuierlich zu sinken und 1916 gingen hier buchstäblich die Lichter aus.
"I don't wanna be buried in a pet sematary, I don't want to live my life again."
(Die Geister wurden in den 1980ern von einem belgischen Künstler geschaffen, der vorübergehend in Rhyolite lebte, und tragen den Titel "The Last Supper" - Das Letzte Abendmahl.)


Anschließend entern wir das Tal des Todes auf kalifornischem Staatsgebiet (ein kleiner Teil des Nationalparks gehört noch zu Nevada). Der Eintritt kostet $ 20,- pro Fahrzeug. Es sei denn man hat einen National Parks Pass. Dieser Pass kostet $ 50,- und ist 12 Monate ab der erstmaligen Nutzung gültig. Verwendet werden kann er bei allen Nationalparks – entweder pro Fahrzeug oder pro Familie. Man kann ihn entweder vor Ort oder vorab übers www erwerben.
Das Death Valley liegt in der Mojave-Wüste, nur wenige hundert km vom Pazifik entfernt. Dennoch ist es eine der trockensten Gegenden dieser Erde, da sich die feuchte Luft an den mächtigen Bergrücken der nordwestlich vom Tal gelegenen Sierra Nevada abregnet. Die Fläche beträgt 13.628 km² - das entspricht in etwa 15-mal der Fläche Berlins. Mit Badwater befindet sich im Death Valley der tiefste Punkt Nordamerikas (85,5 m unter dem Meeresspiegel). Gerade einmal 130 km entfernt erhebt sich mit 4.418 m der Mount Whitney.
Am 03. Juli 2001 wurde in Furnace Creek, im Death Valley, mit 57,1°C die bislang heißeste Temperatur in den USA gemessen. Bei unserem Besuch vermeldet der Bordcomputer 98° F, also 35°C. Und ehrlich gesagt, will ich jetzt auch gar nicht mehr wissen, wie heiß es hier im Sommer sein muss. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt hier knapp 50 mm. Wenn jedoch die Ausnahme die Regel bestätigt und starker Regen fällt, ist der Boden nicht in der Lage, die Wassermassen aufzunehmen. Es kommt zu gefährlichen Springfluten. So zuletzt geschehen im August 2004, was zu zwei Todesopfern und zur zeitweiligen Schließung des Nationalparks führte. Dennoch leben Menschen im Tal. Bereits seit mindestens eintausend Jahren ist das Death Valley die Heimat der Timbisha Shoshonen, von denen noch heute einige Familien in der Nähe von Furnace Creek leben.


Blick vom Dantes View aus rund 1.650 Metern Höhe ins Death Valley, auf den Salzsee von Badwater. Leider stand die Sonne etwas ungünstig, so dass es gar nicht so gigantisch aussieht, wie es tatsächlich war.
    


Die mächtigen Sanddünen befinden sich in der Nähe von Stovepipe Wells, im nördlichen Teil des Tales und dienten bereits als Kulisse für „Star Wars“-Filme (von denen ich bis heute noch keinen einzigen gesehen habe). Im 19. Jh. wurden hier Gold, Silber, Talkum und Borax abgebaut. In der Neuzeit dagegen wird das Tal u. a. von Automobilherstellern zum testen von Erlkönigen unter extremen Bedingungen genutzt.
"We're a long, long way from home, Bob.
Home's a long, long way from us.
I feel a dirty wind blowing
Devils and dust."

Devil's Golf Course - auf diesen scharfkantigen Steinen kann nur jemand wie der Teufel Golf spielen. Eine Nahaufnahme dieser aus Salzkristallen bestehenden Steine befindet sich in der Galerie.
    

Fährt man von Vegas die Interstate 15 Richtung Norden, erreicht man nach ungefähr einer Stunde den Exit 75. Von diesem gelangt man durch das Moapa Indianer Reservat ins Valley of Fire. Das Tal des Feuers ist der älteste State Park Nevadas (also kein Nationalpark – demzufolge kann man hier auch nicht den National Parks Pass verwenden). Der Eintritt kostet $ 7,50 pro Fahrzeug und ist jeden einzelnen Cent wert.
Wir sind bereits am frühen Morgen da, leider ist es bewölkt, so dass die feuerroten Farben des Sandsteines nicht ganz so feurig zur Geltung kommen. Zahlreiche faszinierende Felsformationen schuf die Natur hier im Laufe von Millionen von Jahren. Und das Tolle daran ist, dass die meisten unmittelbar in der Nähe der Straße durch den Park liegen. Quasi ein Drive-Through-Park. Die Temperatur ist mit 68°F ( 20°C) angenehm. Im Sommer dagegen ist es hier brütend heiß und das Thermometer erreicht gern die 40°C-Marke.
Atlatl – Was dem Jugendlichen von Heute sein Graffiti, war dem alten Anasazi-Indianer seine Felszeichnung (rechtes Bild).
    



Was aussieht, wie ein versteinerter Bienenkorb, heißt auch so: The Beehieve
Nach dem Valley of Fire verlassen wir Nevada, durchqueren ein kurzes Stück Arizonas und gelangen nach Utah. Hier geht es dann zum Zion Nationalpark. Der Name des Zion NP stammt aus dem Hebräischen, bedeutet soviel wie „Zufluchtsort“ oder „Heiligtum“ und wurde von den mormonischen Siedlern geprägt, die gegen Mitte des 19. Jh. als erste „Weiße“ die Canyons betraten. Damals noch kostenlos, heutzutage kostet der Eintritt $ 20,- pro Fahrzeug oder Nutzung des NPP. Der Zugang in das Innere des Parks ist nur mit Shuttle-Bussen möglich. Wir fahren stattdessen auf der Scenic-Road durch den südlichen Teil des Parks. Die Ausblicke sind beeindruckend. Am östlichen Ausgang (oder Eingang) des Tunnels sind Bauarbeiten. Deshalb ist der Overlook Trail noch bis 15.12.2006 gesperrt. Schade, denn von diesem hat man einen atemberaubenden Blick auf den Park (Blick in die Zukunft: 2007 sind wir den Trail gelaufen). Temperatur "unten" 81°F (27°C) und 67°F (19°C) auf den Gipfeln.
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