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Text + Fotos: Enrico Stirl

Yellowstone Bisons
Grand Teton Eingangsschild
  
Fährt man durch den Yellowstone Nationalpark in Richtung Süden gelangt man direkt in den Grand Teton Nationalpark. Komischerweise wird auf diesem Weg kein Eintritt kassiert, wenn man die Kassenhäuschen passiert. Haben wir $35 gespart, auch gut!
Die Teton-Range ist eine gewaltige Bergkette der Rocky Mountains aus metamorphen Gneis und Granit. Der Grand Teton ist ihr höchster Gipfel (4.198 m).
Ihren Namen soll die Bergkette angeblich dem französischen Wort Teton verdanken, was „Brust“ heißt. Wie Möpse sehen die Berge aber irgendwie nicht aus.
Im Grand Teton NP geht es nicht so aufregend zu, wie im Yellowstone. Keine extrem bunte Vielfalt und es blubbert und dampft auch nicht an allen Ecken und Enden. Dafür findet man eher Flecken für wunderschöne Stillleben. Der erste Ort, der dafür auf unserer Strecke liegt, nennt sich Cunningham Historic Site. Hier siedelte in den 1880ern J. Pierce Cunningham bevor er und andere Siedler ihr Land für die Schaffung des Nationalparks verkauften.
Grand Teton Cunningham Historic Site
Grand Teton Cunningham Hütte
  
Rund 8 Meilen (13 km) weiter südlich zweigt eine Schotterpiste zu Schwabacher Landing, der Bootsanlegestelle am Snake River, benannt nach Albert Schwabacher, ab. Herrn Schwabacher haben wir nicht gesehen (wahrscheinlich lebt er auch schon gar nicht mehr, zumindest hatte er früher hier mal eine Ranch), aber dafür kann man hier fantastische Fotos machen.
Grand Teton Schwabacher Landing
Grand Teton Schwabacher's Landing
Grand Teton T.A. Moulton Scheune
  
Quasi schräg gegenüber, auf der anderen Seite des Highway 26 findet man den alten Mormon Row Historic District und die alte Scheune von Herrn Thomas Alma Moulton. Die Scheune wurde von Herrn Moulton und seinen Söhnen zwischen 1912 und 1945 genutzt. Laut Flickr soll es angeblich die am häufigsten fotografierte Scheune Amerikas sein. Da will ich mal meinen Teil dazu beitragen, dass das auch so bleibt (Foto links).
Neben den Moultons lebten weitere mormonische Familien an diesem Ort und betrieben Landwirtschaft, bevor auch sie ihr Land an den Nationalpark verkauften und den Abflug machten (Symbolbild unten rechts).
Grand Teton Mormon Row District
  


Von Wyoming geht es weiter durch Idaho. Hier ist nicht viel los. Außer Kartoffeln. Aber die sind berühmt. So berühmt, dass sie sich das sogar auf ihre Kennzeichen schreiben.
Dann erreichen wir Utah.

Idaho Famous Potatoes
  
In Utah waren wir schon öfter, allerdings hatten wir es bislang nie bis in die Hauptstadt Salt Lake City geschafft. Dies ändert sich jetzt. Die Stadt liegt in der Wasatch Front, westlich der Wasatch Range, einem Gebirgszug der Rocky Mountains.
Obwohl Utah gemeinhin als Mormonenstaat bekannt ist, sind nur ca. 49 % der Einwohner Salt Lake Citys mormonischen Glaubens (utahweit sind es 63 %, in den gesamten USA nur 2 %). Das bereits 2016 von mir erwähnte Buch „Mord im Auftrag Gottes“ (Under the Banner of Heaven) von Jon Krakauer gibt auch einen umfassenden Einblick in die Entstehung der Mormonenkirche und des Staates Utah.
Im Juli 1847 wurde SLC von 143 Männern, 3 Frauen und 2 Kindern gegründet, heute hat der Ballungsraum 1,2 Millionen Einwohner. Diese Mormonen waren damals auf der Flucht aus Nauvoo (Illionois) in Richtung Westen auf der Suche nach einem neuen Siedlungsgebiet. Es soll der damalige Führer der Mormonenkirche - Brigham Young - gewesen sein, der hier verkündete: "This is the right place (Dies ist der richtige Ort)." Das war entweder eine göttliche Eingebung oder er hatte nach tausenden von Meilen einfach keine Lust mehr, weiter in Richtung Westen zu latschen. Wer weiß...
Salt Lake City Panorama Skyline
Unsere Unterkunft ist die EconoLodge. Die liegt an der North Temple Road, günstig in der Nähe der I-15 und I-80 und nicht weit von SLC Downtown. Allerdings ist dies das mit Abstand heruntergekommendste Motel, welches wir bisher hatten. Dreckig, schäbig. Und als ob das noch nicht reicht, ist die Gegend rund um das Motel wohl so etwas wie die bad neighborhood. Gleich mehrere Gestalten, denen man ansieht, dass sie schwer drogenabhängig sind und/oder psychisch mächtig einen an der Waffel haben, torkeln hier rum. Dazu junge Latinos, die schwer tätowiert, mit baggy pants und Lowrider Bike jedes Klischee von Gangmitgliedern erfüllen. Holy moly, wenn das der alte Brigham Young wüsste!

Im oberen Panorama von Salt Lake City sieht man das Utah State Capitol auf dem Capitol Hill thronen. Bei uns in Deutschland wäre das mit einem Landtag vergleichbar. Das im Stil des Neoklassizismus von 1912 bis 1916 errichtete Gebäude ist einen Besuch wert. Rund ums Capitol gibt es ausreichend kostenlose Parkplätze. Das Capitol ist weitestgehend frei zugänglich. Die Innengestaltung ist prachtvoll und spiegelt Ereignisse aus der Geschichte Utahs wider. Der Marmor der Fußböden stammt aus Georgia.

Links im Bild das 1859 errichtete Eagle Gate südlich vom Capitol. Der Bronze-Adler hat eine Spannweite von 20 ft (6,10 m).
Utah State Capitol Hall
House of Representatives (Parlamentskammer) im Utah State CapitolHouse of Representatives Utah State Capitol
Utah State Capitol
  
Ist man in SLC sollte man auch den Temple Square – quasi das religiöse Herz der Mormonenkirche – besuchen. Es war wiederum Brigham Young, der nach der Überwindung der Wasatch Range und Ankunft im Salt Lake Valley diesen Platz 1847 für die Errichtung ihres Tempels auswählte. Das ist übrigens der Herr als Denkmal vor dem Tempel. Und die goldene Figur auf der Turmspitze ist der Engel Moroni, ein Prophet im mormonischen Glauben.
Mormon Temple Square
Bald ist es geschafft! Zur finalen Runde unserer Tour klicke jetzt auf den vierten Teil:

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