![]() Text & Fotos: Enrico Stirl | ![]() ![]() |

Ca.
100 km nordöstlich vom Zion NP entfernt befindet sich der Bryce
Canyon. Benannt nach Ebenezer Bryce (welcher 1875 von der
Mormonenkirche mit der wirtschaftlichen Erschließung des Canyons
beauftragt worden war), wurde der Bryce Canyon 1924 zunächst zum
National Monument und 1928 schließlich zum National Park ernannt.
Der Eintritt kostet $ 20,- pro Fhz. oder Nutzung des NPP. Die
Bezeichnung Canyon ist hier allerdings nicht ganz korrekt, da es kein
Fluß sondern "nur" Wind, Regen und Eis waren, die aus dem
Plateau unzählige filigraner Felsnadeln (Hoodoos genannt) frästen.
Die Färbung der Hoodoos reicht von Weiß bis Purpur und ist auf die
unterschiedliche Konzentration von Eisen und Mangan im Gestein
zurückzuführen. Spontan fallen einem dabei nur Worte wie
"faszinierend", "unglaublich" und "bezaubernd"
ein.
Wie
schon im Zion NP gibt es hier Shuttle-Busse, die ins Innere des Parks
führen. Im Oktober ist die Hochsaison vorbei und man kann
praktischerweise wieder selbst durch den Park fahren. Die Nacht zuvor
haben wir in Tropic, einem kleinen Nest östlich den Parks verbracht.
Es ist regnerisch, Temperatur liegt bei ganzen 4°C. Am Bryce Point
schließlich sinkt die Temperatur auf ganze 2°C und es fängt an in
Strömen zu gießen. Nebel und dicke Regenwolken wabern durch den
Bryce Canyon, so dass die Sicht gleich Null ist und wir weiter fahren
(Blick in die Zukunft: 2007 war das Wetter am Bryce Canyon besser).

Das
linke Bild kann man durch anklicken vergrößern. Dann erkennt man am
linken oberen Bildrand zwei Menschen. Nimmt man diese als Maßstab,
dann lässt sich vielleicht annähernd erahnen, welches gewaltige
Panorama sich dem Betrachter hier bietet.
Fährt
man vom Bryce Canyon auf dem Highway 89 weiter Richtung Page (AZ),
biegt zwischen Mt. Carmel Junction und Kanab (UT) die Straße 43
Richtung Süden ab. Folgt man dieser, gelangt man zum Coral Pink Sand
Dunes State Park. Ein hierzulande eher unbekanntes aber charmantes
Fleckchen Erde. Wer Lust darauf verspürt, kann mit Quads und
ähnlichen Vehikeln durch die Sanddünen brettern. Wer es lieber
ruhig mag und die unberührte Natur genießen möchte kommt aber
dennoch nicht zu kurz. Auch dafür findet man hier Platz. Der Park
liegt in einer großen Senke, in welcher der Sand quasi gefangen ist
und so bereits seit Tausenden von Jahren diese pink schimmernden
Dünen bildet. Die Ursache für die Färbung ist der rote
Navajo-Sandstein, der hier im Südwesten weit verbreitet ist und z.B.
auch für die charakteristischen Färbungen im Valley of Fire und
Monument Valley verantwortlich ist. Und wenn es nicht gerade regnet,
sieht das alles bestimmt noch schöner aus. Eintritt $ 5,- pro
Fahrzeug. In welchen Filmen diese Sanddünen bereits zu sehen waren
sieht man
hier.




Von
Page geht es früh morgens Richtung Osten zum Monument Valley im
Grenzgebiet Utah/Arizona. Die vollständige Bezeichnung lautet
Monument Valley Navajo Tribal Park (oder Tsé Bii' Ndzisgaii, wie der
Navajo zu sagen pflegt). Was nichts anderes bedeutet, als das der
Park im Stammesgebiet der Navajos liegt und auch diesen gehört.
Demzufolge ist es kein Nationalpark und der NPP hilft hier nicht
weiter. Der Eintritt kostet $ 5,- pro Erwachsenen. Egal ob Werbung
für
"Zigaretten" oder Fast Food, ob
„
Rock-Video
“
oder
„
Kinofilm
“
– es gibt wohl keinen, der das Monument Valley nicht schon mal
irgendwo gesehen hat. Die gewaltigen Tafelberge (Mesas genannt;
Buttes sind die Spitzkuppen) aus Sandstein ragen bis zu 300 Meter
über die Hochebene des Colorado-Plateaus hinaus. Verantwortlich für
die rote Färbung ist das im Stein enthaltene Eisenoxid. Dabei
variiert die Färbung je nach Einfall des Sonnenlichts.
Schon
die Fahrt zum Monument Valley – quer durch das Navajo-Reservat –
ist sehenswert. Das Sinnbild des „Wilden Westens“ schlechthin
(Die Navajo-Nation-Reservation umfasst 69.000 km², nach der letzten
Schätzung im Jahr 2000 leben ca. 269.000 Navajos in den USA). Am
Visitor Center hat man bereits einen fantastischen Überblick über
die Buttes und Mesas. Von hier startet auch der Scenic Drive. Eine
staubige Buckelpiste (ca. 17 Meilen lang) führt auf einem Rundweg
durch einen Teil des Tales. Man kann die Strecke mit „normalem“
PKW - teilweise nur im Schritttempo - befahren, ein Geländewagen ist
nicht erforderlich, macht sich aber auf der ausgewaschenen Fahrbahn
besser. Ich hab
„
hier
“
einen gegoogelten Blick auf das Monument Valley erstellt. Wenn man
genau hinschaut, erkennt man rechts vom Visitor Center den Scenic
Drive.


Am
Visitor Center starten dann auch von den Navajos geführte Touren
mittels Geländewagen in Teile des Tales, die man mit privatem
Fahrzeug nicht erreichen kann/darf. Annalena & Ricardo waren
etwas enttäuscht. Schließlich sah keiner der Navajos so aus, wie
sie sich Indianer eigentlich vorgestellt hatten. Ich war auch etwas
enttäuscht. Nicht einer von denen sah annähernd so aus, wie Gojko
Mitic. Aber der ist ja auch kein Navajo sondern Apache oder Serbe ;-)


Vom
Monument Valley aus haben wir zwei Optionen: Four-Corners-Monument
oder Goosenecks
State Park. Four Corners ist der einzige Punkt, an welchem vier
US-Bundesstaaten (Utah, Colorado, New Mexico und Arizona) aufeinander
treffen. Einerseits ganz witzige Vorstellung, mal Papst zu spielen
und sich dadurch in vier Staaten gleichzeitig aufzuhalten, aber
andererseits liegt dieser Punkt mitten in der öden Pampa. Die
Goosenecks sind da landschaftlich viel reizvoller und haben außerdem
die kürzere Fahrtstrecke (Richtung Norden, kurz hinter Mexican
Hat/UT). Also geht´s auf zum Goosenecks State Park (dieser Park ist
übrigens bei schottischen Touristen äußerst beliebt – er kostet
nämlich keinen Eintritt). Auch wenn man sich auf den ersten Blick
etwas an den Grand Canyon erinnert fühlt, so haben die Goosenecks
nichts mit ihm zu tun. Denn der Fluss, welcher diese bizarre
Landschaft schuf, ist nicht der Colorado sondern der San Juan River
(er mündet dann aber weiter westlich in den Colorado).
„
Hier
“
ein Foto aus der Vogelperspektive, welches von der NASA stammt, da
hier wunderbar nachvollzogen werden kann, wie die Goosenecks zu ihrem
Namen gekommen sind. Anschließend geht es zurück nach AZ, Richtung
Westen. | ![]() |
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Analog
zum Monument Valley gilt auch für den Grand Canyon: Jeder hat ihn
schon mal irgendwo gesehen. Der Eintritt kostet hier $ 25,- oder
Nutzung des NPP. 2004 hatte ich ja bereits das Vergnügen mittels
Helikopters in den Canyon hinein, ans Ufer des Colorados, zu fliegen.
Diesmal bleiben wir beim Besuch des Grand Canyons von Anfang an
bodenständig. Wer vom Rand des Canyons einen Blick ins Tal werfen
möchte hat dazu im Grunde zwei Möglichkeiten: Entweder den North
Rim oder den South Rim in Arizona. Der North Rim ist touristisch
nicht so erschlossen wie der South Rim und im Winter aufgrund der
Witterungsverhältnisse teilweise gesperrt. Der North Rim liegt mit
ca. 2.438 Meter Höhe auch höher als der South Rim (ca. 2.134).
Daher ist die Temperatur dort meist auch kühler als am South Rim.
Bei uns beträgt die Temperatur am South Rim am frühen Morgen
frostige -2°C und unsere
Autoscheiben
sind zugefroren.
Die
bessere touristische Erschließung des South Rims hat zwangsläufig
den Nachteil, dass hier im Sommer viel mehr Menschen rumwuseln. Im
Oktober dagegen ist es nicht ganz so überlaufen. Auch hier gibt es
inzwischen Shuttle-Busse.


Wer
das erste Mal am Grand Canyon ist und / oder nicht allzu viel Zeit
hat, kommt am besten, wenn er den Mather Point und den Yavapai Point
besucht. Die liegen nah am Grand Canyon Village und bieten
fantastische Blicke in die tiefen Schluchten. Vor allem Sonnenauf-
und Sonnenuntergang bieten hier ein faszinierendes und prächtiges
Farbenspiel. Den Grand Canyon mit einfachen Worten zu beschreiben ist
kaum möglich. Mit welcher Kraft und Ausdauer der Colorado und die
Witterung hier gearbeitet haben, lässt sich nur annähernd erahnen,
wenn die Blicke in die weiten Tiefen fallen. Südlich des Grand
Canyon Village liegt Tusayan, eine Ansammlung von Motels, Hotels,
Restaurants, Souvenirshops und was sonst noch dazu gehört. Ansonsten
bieten sich noch Übernachtungsmöglichkeiten in Flagstaff und
Williams an, welche aber im Vergleich zu Tusayan lange Anfahrtswege
zum Grand Canyon haben.


Vom
Grand Canyon aus fahren wir wieder Richtung Westen, zurück nach Las
Vegas. Da die großen Hotels in Vegas meist einen Mindestaufenthalt
von zwei Nächten haben, wir aber nur noch eine Nacht in Vegas
bleiben wollen, müssen wir in das Motel „Americas Best Value Inn“
ausweichen. Der Vorteil: Es ist spottbillig. Der Nachteil: Es ist
recht abgewohnt, sehr eng und es liegt an der East Tropicana
unmittelbar am Flughafen.
"All the things I'm missing, good victuals, love and kissing are waiting at the end of my ride."

Der
Rückflug erfolgt zunächst wieder mit Teds Wahlkampfmaschine,
diesmal bis Washington DC. Aufgrund ziemlich miserablen Wetters über
Virginia ist es "a little bumpy outside", wie der
Flugkapitän mitteilt und wir werden ordentlich durchgeschüttelt.
Den Kindern gefällt es, hat also auch was Gutes. Von dort wieder mit
United (diesmal ein „747“ „Doppeldecker“) zurück nach
Frankfurt und der Rest mit Lufthansa. Uff,
geschafft! Das nächste Mal geht´s nach Disneyland, da gibt es dann
nur ein paar bunte Bildchen. :-) | ||
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Ein paar weitere
schöne Aufnahmen der Reise in größerem Format befinden sich in der
Galerie. Nachtrag: Bei einem Fotowettbewerb von Alamo und Dertour wurde unser Bild ausgewählt und für die 2007er Alamo Brochüre verwendet. Als Gegenleistung erhielten wir den Mietpreis für unseren 2006er Pontiac erstattet. Zum Vergrößern einfach hier klicken. |
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