![]() Text + Fotos: Enrico Stirl | ![]() | ![]() |
Angeblich
soll ein Mann in seinem Leben einen Sohn zeugen, einen Baum fällen
(oder war's pflanzen?) und ähnliches. Alles nur bla-bla für
Weicheier. Ein richtiger Mann muss wenigstens einmal in seinem Leben
zu Fuß in den Grand Canyon hinabsteigen. Bis zum Colorado und wieder
hinauf - und zwar an einem Tag!
Und
damit nicht eines Tages aus "Ich wollte..." ein "...hätte
ich doch nur..." wird, habe ich jetzt Nägel mit Köpfen gemacht
bzw. die entsprechenden Flüge gebucht. Für Kinder ist diese
Wandertour definitiv nicht geeignet, also bleiben sie und Annett zu
Hause.
Zuvor
will ich jedoch noch die Gelegenheit nutzen, um mich mit Jason zu
treffen, einen Freund, der vor zwei Jahren in Dresden war.
Deswegen
fliege ich Anfang Mai 2014 Mittags mit einem Embraer 195 (Lufthansa
Cityline) von Dresden nach München. Von dort mit einem A330-300
(wieder mit Außenbordkamera) weiter nach Boston. Und kurz nach 18:00
Uhr Ortszeit landet die Lufthansa-Maschine auf dem Boston Logan
Airport (Zeitverschiebung Ostküste -6 Std.). Bei der Paßkontrolle
steht eine elend lange Reihe und es dauert über eine Stunde, bis ich
endlich durch bin. Man hätte natürlich auch einfach ein paar
Schalter mehr öffnen können.
Im Rental
Car Center steht bei den Midsize (gebucht wieder bei Dollar Rental
Cars) nur noch ein freier Wagen rum - ein weißer Dodge Avenger. Das
passt doch ganz gut. Und so mache ich mich auf den Weg nach
Sturbridge (Massachusetts), wo mein Motel auf mich wartet. Die Fahrt
dauert ca. 60 Minuten.

Beim Fahren
klappert es immer wieder ganz ordentlich im Wagen und als ich nach
der Ursache forsche, entdecke ich, dass die aktiven Kopfstützen
ausgelöst worden waren. Schön blöd, dass ich das nicht bei der
Wagenübernahme gesehen habe. Aber wenn man müde und es im Parkhaus
eher duster ist, bekommt man das halt nicht unbedingt mit. Am
nächsten Morgen sehe ich dann auch, dass die Frontstoßstange
beschädigt und verzogen ist.


Jason kommt
früh vorbei, da wir gemeinsam um 6:30 Uhr nach New York fahren
wollen. Kurzerhand beschließt er, dass wir statt des beschädigten
Mietwagens seinen Truck nehmen. Und so fahren wir mit seinem Dodge
RAM SLT 5.7V8 HEMI 4x4 Quad Cab los. Das Fahrgefühl im großen Truck
ist natürlich klasse, der V8 mit seinen 345 PS grummelt sanft vor
sich hin und lässt sich auch nicht von den teilweise katastrophalen
Straßenverhältnissen (manche Schlaglöcher könnten schon fast
einen Smart verschlucken) beeindrucken. Die Fahrt geht durch
Connecticut und das Navi gibt für die gut 250 km eine Zeit von 2:45
vor. Für 10:00 Uhr haben wir Tickets für das Observation Deck des
Rockefeller Centers übers Internet gekauft und wir liegen gut in der
Zeit, bis wir New York City erreichen. Dann geht es kaum noch
vorwärts. Und im Vergleich zu New Yorker Autofahrern fahren
ausnahmslos alle Dresdner Autofahrer geradezu vorsichtig, aufmerksam
und rücksichtsvoll. Soll heißen, in NY hat man das Gefühl die
meisten Verkehrsteilnehmer inkl. Fußgänger und Radfahrer sind
lebensmüde und gehen zum Frustabbau auf die Straße.
Ein paar mal wird es ganz schön eng und mehr als einmal dachte ich, jetzt ist der Spiegel fort oder eine Delle fällig. Aber es geht alles gut, Jason bleibt ruhig und murmelt nur hin und wieder "Really?" oder "Hit my truck and see what happens!" Kurz vor 10 kommen wir an das Parkaus beim Rockefeller Center. Als wir jedoch reinfahren, kommt einer angesprungen und meint, wir könnten mit dem Truck hier nicht rein, der sei zu groß! Too big for Big Apple! Auf die Frage, wo wir dann parken könnten, zuckt der nur die Schultern. Also quälen wir uns weiter und finden dann ein anderes Parkhaus, welches den RAM akzeptiert. Parken kostet dann auch "nur" $49 für knapp zwei Stunden. Wir laufen zum Rockefeller Center und reihen uns in die Schlange für bereits gebuchte Tickets ein. Der Fahrstuhl (mit Glasdach und Lichtshow - siehe Video unten) katapultiert uns ins 67. Stockwerk, hier befindet sich die erste Aussichtsplattform im Freien, eine weitere im 69. Stockwerk. Der Ausblick aus gut 250 m Höhe ist natürlich erstklassig! Richtung Süden überblickt man Manhattan bis hin zu Liberty Island, Brooklyn und Jersey City.



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Richtung
Norden gehen die Blicke über den Central Park, nach Harlem und die
Bronx. Das Wetter in New York ist sonnig und mit 20° C angenehm. |

Im Rockefeller Center befindet sich u.a. auch der Nintendo World Store. Ohne diesen Laden besucht und etwas für Ricardo gekauft zu haben brauche ich mich gar nicht erst zurück nach Deutschland trauen. Wir fahren anschließend von NYC weiter nach New Jersey, da wir dort die Fähre nach Liberty Island, zur Freiheitsstaue nehmen wollen. Warum Jason dort ziemlich aufgebracht war erfahrt ihr im Teil 2.

Bumpy road to Liberty - weiter mit Teil 2
