![]() Text & Fotos: Enrico Stirl | ![]() |
Nach unserer Rettungsaktion für Griechenland im letzten Jahr, war dieses Jahr mal wieder ein anderes Land dran. Wie schon 2010 stand auch diesmal vorher fest, dass Annett berufsbedingt nicht mitkommen kann. Also das Internet nach potentiellen Angeboten durchforstet und heraus kam eine günstige Last Minute Reise in den Sunshine State Florida. Genauer gesagt in die Kinder-Glücks-Metropole Orlando im Orange County. Mit knapp 240.000 Einwohner ist Orlando nicht übermäßig groß, die Metropolregion kommt dann immerhin schon auf gut 2,1 Millionen Einwohner. Orlando ist die Hauptstadt der Vergnügungsparks: Disney World, Universal Studios, SeaWorld und viele mehr. Nach Las Vegas hat Orlando die meisten Hotels und zweithöchste Zahl an Hotelzimmern in den USA.


Planmäßiger
Abflug ist in Dresden um 09:10 mit Lufthansa Cityline in einem CRJ900
nach München. Allerdings haben Väterchen Frost und Frau Holle etwas
dagegen und sorgen dafür, dass wir erst mit knapp einer Stunde
Verspätung starten können. Theoretisch nicht weiter schlimm, wenn
unsere Zeit zum umsteigen in München nicht bei einer Stunde liegen
würde und somit das Wörst- Käse-Szenario schlechthin droht. Aber
Lufthansa sorgt dafür, dass wir nach der Landung direkt am Gangway
von einem Fahrer mit einem Schild „Charlotte“ in Empfang genommen
werden, welcher mit uns quer über das Flughafengelände jagt, uns zu
einer VIP-Passkontrolle (wo wir nicht anstehen brauchen) bringt und
dadurch unseren Flug nach Charlotte im Süden von North Carolina
erreichen.
Wir
fliegen mit einem nagelneuen A333, welcher u.a. auch über
Außenkameras verfügt - vor allem interessant beim Landeanflug.
Darüber hinaus auch eine Computersimulation der Flugstrecke in
Echtzeit. |
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Das
letzte Stück nach Orlando dann mit einer Boeing 737 der US Airways.
Kurz vor 20:00 Uhr Ortszeit (Zeitverschiebung -6 Std.) landen wir auf
dem MCO. Die Mietwagenschalter sind gleich im Flughafengebäude. Den
Wagen habe ich von Deutschland aus bei Dollar Rent A Car gebucht. Es
gibt eine Choice Line und ich entscheide mich für einen Chrysler
200, der Wagen, der beim 2011er Super Bowl als Werbespot
mit Eminem für Aufsehen sorgte. Mehr Infos und Bilder zu unserem
Mietwagen hier.


Vom
Flughafen geht es über die 528 (Toll Road – siehe etwas weiter
unten) in westlicher Richtung zum International Drive. Hier reihen
sich Hotels/Motels, Geschäfte, Tankstellen und Fast Food Schuppen
aneinander. Mittendrin unser Motel von Howard Johnson - nur 3 km von
den Universal Studios entfernt. Das Zimmer kostet gerade mal 36,- EUR
die Nacht inkl. kontinentalem Frühstück. Bei der Zimmerbeschreibung
war auch ein kleiner Kühlschrank angegeben. Leider ist der
Kühlschrank so klein, dass wir ihn im Zimmer gar nicht erst finden.
Dafür aber einen funktionierenden Safe. Und das ist auch was wert.
Wie die meisten amerikanischen Motels hat es seine besten Zeiten
hinter sich. Solche Motels sind oft auch recht hellhörig und wenn
dann früh um 4:00 Uhr die Müllabfuhr vor dem Motel aktiv wird,
entwickelt man Verständnis für den Wunsch vieler Amerikaner, eine
Schusswaffe zu besitzen.
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Florida
ist landschaftlich kein Vergleich zum Südwesten der USA. Es gibt
unzählige Seen und Sumpfgebiete, die Natur ist grün und das Land
flach wie Kate Moss. Darüber hinaus hat Florida etwas, wovon
deutsche Politiker schon lange Träumen: Jede Menge mautpflichtiger
Straßen (Toll Roads). Teilweise gibt es noch Schalter, wo man mit
Cash zahlen kann, allerdings geht der Trend zum elektronischen
Bezahlen. Wie das bei den jeweiligen Mietwagenanbietern gehandhabt
wird, kann man hier nachlesen: www.sunpass.com/rentalcar

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Da
wir am ersten Morgen erwartungsgemäß schon gegen 5 Uhr wach sind,
nutzen wir diesen Tag für einen Road Trip nach St. Petersburg (ca.
125 Meilen/200 km), welches nicht zwischen Ladoga- und Ostsee sondern
zwischen dem Golf von Mexiko und der Tampa Bay liegt. Wir fahren bis
zum Fort de Soto Park, der auf einer winzigen Inselgruppe südlich
von St. Petersburg liegt. Der Nordstrand der Hauptinsel Mullet Key
soll zu den Top 10 der amerikanischen Badestrände zählen. $5,- sind
fällig, wenn man nach Mullet Key fährt.
Mit
Beginn des Sommers steigen in Florida die Temperaturen, die
Luftfeuchtigkeit, die Flugpreise und die Gefahr von Hurrikanen
sprunghaft an. Nicht so im Februar. Die Tagestemperaturen liegen um
die 23° C, die Luftfeuchtigkeit ist erträglich und Hurrikane sind
nicht zu befürchten. Allerdings ist die Wassertemperatur im Golf von
Mexiko dann auch entsprechend kühl und es war extrem windig, so dass
wir die Badesachen umsonst mitgenommen haben. Aber so hatten wir
wenigstens den Strand weitestgehend für uns alleine. Zuvor machen
wir noch einen Abstecher nach Tampa (unten links).

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Südlich
von Orlando liegt Kissimmee (wer denkt sich eigentlich solche
Ortsnamen aus??). Hier gibt es ein Gelände, welches Old Town genannt
wird und wo jeden Sonnabend der Saturday Nite Cruise stattfindet.
Teilnehmen kann jedes vor 1975 gebaute Fahrzeug. Ich habe nicht
gezählt, aber es dürften um die hundert Fahrzeuge gewesen sein. Die
Karossen glänzen in Floridas Abendsonne, dazu das blubbern der
V8-Motoren - was will man(n) mehr?
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