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Text & Fotos: Enrico Stirl
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Dieser Reisebereicht wurde auch in der Chrom&Flammen 06/2009 veröffentlicht

    
Was ist ein moderner Hot Rod? Ganz klar: ein Dodge Magnum. Und was ist eine Hot Road? Ebenfalls klar: eine Straße im Süden Arizonas. Was liegt also näher, als beides miteinander zu verbinden?! (Zugegeben, im Februar sind die Straßen nicht ganz so heiß, im Gegenteil, teilweise war es sogar recht frostig – aber wer wird denn hier kleinlich sein?!). Und um diese beiden reizvollen Dinge miteinander verbinden zu können, fliegen wir an einem Montagmorgen um 08.55 Uhr mit einer Boeing 737 der Lufthansa von Dresden nach Mainhatten.


In Led Zeppelins Klassiker „Stairway to Heaven“ heißt es: „There’s a feeling I get when I look to the West and my spirit is crying for leaving“ Besser könnte ich es auch nicht ausdrücken.
Was tut man, wenn man im Leben alles erreicht hat? Wenn man als Sieger aus der Finanzkrise hervorgegangen ist? Wenn Geld einfach keine Rolle mehr spielt? Man bucht zum Beispiel seine Urlaubsflüge nur noch in der First Class. Wir dagegen müssen uns auch weiterhin in die Economy Class quetschen.
Dies tun wir in Frankfurt/M. in einer Boeing 777 der United Airlines (wie bereits 2006 mit eigenen Bildschirmen in den Sitzen und mehreren Filmen zur Auswahl), welche uns zunächst nach Chicago (Illinois) bringt. Nach dem gewohnten Einreiseprozedere mit Fingerabdrücken und Fotoshooting und einem etwas barschen Einwanderungsbeamten wartet dann auch schon der Weiterflug auf uns.


You can check out anytime you like but you can never leave.”
Ähnlich wie mit dem Hotel California geht es manchen Menschen mit Las Vegas. Darum bringt uns United mit einem Airbus A320 zunächst wieder in den südlichen Zipfel Nevadas, in die Stadt der Neon-Lichter. Wir fliegen Vegas das erste Mal bei Dunkelheit an und das Erlebnis ist unbeschreiblich. Nach langer Finsternis erscheint ein Lichtschimmer am Horizont, ähnlich der Morgendämmerung. Nur ist es Nacht und wir fliegen Richtung Südwesten. Und dann plötzlich erscheint hinter den Bergketten ein riesiges Tal gleißenden Lichtes – Las Vegas. Was für ein Anblick!
Zum Thema alte Bands und Las Vegas finde ich diesmal eine Ankündigung für ein Kansas-Konzert. Wobei ich nicht feststellen kann, ob die tatsächlich noch (a-)live oder als Plastinate auftreten.


Unseren Wagen mieten wir das erste Mal bei Dollar-Rental-Cars. Die haben überwiegend Modelle von Chrysler / Dodge und verlangen keine Einwegmiete bei unserer geplanten Tour. Wir haben Fullsize gebucht und können uns genau wie bei Alamo den Wagen innerhalb der Kategorie frei wählen. Nissan und Hyundai scheiden sowieso aus, die Qual der Wahl liegt zwischen dem Dodge Charger und dem Dodge Magnum. Wir entscheiden uns für einen Magnum. Der Wagen ist im Grunde baugleich mit dem in Deutschland erhältlichen Chrysler 300C Kombi, wenn auch nicht so luxuriös ausgestattet. Mehr zu unserem Mietwagen auf der separaten Seite hier.
Das Wetter in Vegas ist recht kalt. Morgens und Abends nur knapp über 0°C, tagsüber erreicht die Temperatur 13°C.

Las Vegas – das ist die am schnellsten wachsende Stadt der USA, und in Anlehnung an einen alten FDJ-Schlager könnte man hier singen „Bau auf, bau auf, kleiner Mexikaner bau auf“. Auch wenn durch die Finanzkrise die Bauarbeiten derzeit eher ruhen.
Das für Las Vegas´sche Verhältnisse schon antike Circus Circus ist noch nicht gesprengt worden und so schlagen wir wieder hier unser Quartier auf. Wer die letzten Reiseberichte gelesen hat, kennt die Gründe. Ein Doppelzimmer kostet diesmal 34,- EUR pro Nacht. Preiswerter kann man eigentlich kein ordentliches Hotelzimmer bekommen. Da wir im Vorfeld direkt über eine Promotion-Aktion auf der Hotel-Webseite gebucht haben, kommen wir außerdem noch in den Genuss von „Buy-two-get-one-free“. Heißt also, die dritte Nacht ist kostenlos. Gegen ein paar $$$ Aufpreis hätte man auch eines der neu renovierten Zimmer im Westtower bekommen können, welche z. B. mit Flachbildschirm statt normalem TV ausgestattet sind. Aber mal im Ernst: Wer fliegt nach Vegas, um Fernsehen zu schauen?? Beim betreten des Zimmers dann erst mal eine Überraschung: Wir haben ohne den Aufpreis eines der frisch renovierten Zimmer bekommen.
    
So kitschig der „alte“ Strip so manchem auch erschienen sein mag, so war er (und ist noch immer) einzigartig. Mit dem Einbruch der Dunkelheit taucht man ein in eine Welt der Illusionen, die mit all ihren bunten Lichtern, Videowänden und Geräuschen irgendwie bizarr und surrealistisch, aber auch faszinierend ist. Jedoch geht der Trend der letzten Jahre ganz offensichtlich hin zu sterilen Türmen mit Glasfassade, wie es sie in jeder Stadt der USA gibt, deren Einwohnerzahl größer als die der Familie Dalton ist. Vegas läuft damit Gefahr, seine Einzigartigkeit zu verlieren und beliebig austauschbar zu werden. Das einzige, was sich in Vegas im Laufe der Jahre nicht geändert zu haben scheint, sind die Unmengen von Werbezettelchen der Damen (und Herren), welche gegen Cash einen Ausgleich des Hormonspiegels anbieten.

“Die einzige Chance, in einem Casino reich zu werden, ist, es zu besitzen.” Steve Wynn (Casino-Mogul und Milliardär)
    


Ansonsten verbringen wir die Zeit u.a. im Adventure Dome, NASCAR-Cafe, dem neuen Vulkan am Mirage, mit "Strip-Seeing" und schauen uns im m&m`s den 3D-Film "I lost my 'm' in Vegas" an. Am Las Vegas Speedway werfen wir noch einen Blick auf das Hauptquartier von Shelby und die Werkstätten, welche aus "Mustangs" "Super Snakes" machen.

Red Rock Canyon
Es gibt in den USA mehrere Gebiete mit dieser Bezeichnung. Gemeint ist hier das Red Rock Canyon National Conservation Area. Nur rund 15 Meilen (25 km) westlich von Las Vegas gelegen findet man hier eine Oase in der Neon-Wüste. Bislang hatten wir die Red Rocks im wahrsten Sinne des Wortes links liegen lassen. Diesmal wird der Besuch der Red Rocks jedoch nachgeholt. Zu erreichen über den Charleston Blvd. Richtung Westen (Straße 159). Aber auf dem Charleston Blvd. herrscht meist viel Verkehr und aller gefühlten 30 Meter steht ´ne Ampel. Alternativ kann man auch über die Interstate 15 Richtung Süden fahren, anschließend auf die Straße 160 und etwas später auf die 159 abbiegen. Diese Strecke ist zwar ein klein wenig länger aber dafür ampelfrei. Da sich das Tal des Red Rock Canyons Richtung Osten öffnet, empfiehlt es sich ohnehin sehr zeitig loszufahren, um zum Sonnenaufgang das beste Licht zu haben. Mit 801 km² ist das Schutzgebiet fast 2,5 Mal so groß wie Dresden. Das Tal wird im Westen durch die Spring Mountains – welche auch von Las Vegas aus zu sehen sind – begrenzt.
Höchster Punkt ist der La Madre Mountain im Nordwesten mit 2.485 m. Die Straße 159 durchquert den Red Rock Canyon. Von hier zweigt ein 13 Meilen (21 km) langer Rundweg durch das Tal ab. Wer den fahren möchte, muss pro Fahrzeug 5,- $ zahlen. Bereits vor schätzungsweise 10.000 Jahren durchstreiften Paleo-Indianer dieses Gebiet. Damals noch ohne Visitor Center und Asphaltstraße. Aber bereits mit dem roten Navajo-Sandstein, welcher typisch für den Südwesten ist. Während sich jedoch z. B. im Valley of Fire zahlreiche bizarre Formen und Bögen aus dem roten Fels gearbeitet haben, liegt im Red Rock Canyon der rote Sandstein mehr oder weniger nur rum. Da hätte Mutter Natur ruhig etwas kreativer sein können. Mittlerweile leben hier zahlreiche Wildesel – Nachkommen von Arbeitstieren aus den Bergbauminen, welche Anfang des letzten Jahrhunderts in der Gegend betrieben wurden. Gesehen haben wir aber keine. Ist denen wohl zu kalt. Die Temperatur liegt bei 0°C.


Hit The Road - weiter mit Teil 2


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