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Text & Fotos: Enrico Stirl


Malta besteht im Grunde aus drei Inseln: der Hauptinsel Malta sowie den beiden kleineren Inseln Gozo und Comino. Wobei letztere kaum besiedelt ist. Die Hauptinsel Malta ist in ihrer breitesten Ausdehnung nur runde 30 Kilometer lang. Die beiden anderen Inseln sind noch kleiner. Das hat den Vorteil, dass man die Inseln ohne großen Aufwand erkunden kann. Ein Mietwagen auf Malta ist reine Geldverschwendung (mal davon abgesehen, dass Linksverkehr herrscht und man sich nur unnötig umstellen müsste). Malta hat ein breitgefächertes Netz von Buslinien, so dass man im Grunde jeden Punkt der Insel problemlos erreichen kann. Eine Wochenkarte ist äußerst preiswert und das Fahren mit den Bussen schon ein echtes Erlebnis. Die meisten Busse sind altertümliche Modelle, die man in Deutschland bestenfalls noch im Verkehrsmuseum, aber auf keinen Fall auf der Straße finden würde:


Aber auch sonst atmet die Insel Geschichte in jeder Ecke. Die Megalith-Tempel von Hagar Qim sehen denen von Stonehenge ziemlich ähnlich. Sie stammen aus der Jungsteinzeit und sind damit einige hundert Jahre älter als die Pyramiden von Giseh:
Was die Inseln aber am stärksten prägte und bis heute noch spürbar ist, ist die Zeit des Johanniterordens. Diese begann während der Kreuzzüge. Nachdem man das Heilige Land verlassen musste und schließlich auch von Rhodos vertrieben wurde, bekam der Johanniterorden das verarmte Malta von Kaiser Karl V. als Lehen. Die Ritter brachten der Insel einen wirtschaftlichen Aufschwung, bauten Hospitäler und Festungsanlagen. Das dies notwendig war, zeigte sich 1565, als Suleiman der Prächtige mit einem gewaltigen Heer zur Eroberung ansetzte. Der Belagerungskrieg dauerte Monate und wurde mit Grausamkeit und Härte geführt. So schoss man beispielsweise die Köpfe erschlagener Sklaven mit Kanonen zurück, um den Gegner jeweils zu demoralisieren. Die Kreuzritter konnten aber letztlich mit Unterstützung eines 8000 Mann starken sizilianischen Ersatzheeres die Türken vertreiben. Zu Ehren des damaligen Großmeisters Jean Parisot de la Valette wurde die später errichtete Hauptstadt Valetta benannt.
Vor Valetta war lange Zeit Mdina die Hauptstadt der Insel. Von den Mauern Mdinas, das Mitten im Herzen der Insel thront, hat man einen fantastischen Rundblick über fast die gesamte Insel. Die Stadt ist geprägt von engen Gassen und man glaubt noch das Mittelalter spüren zu können.


Die Klippen bei Dingli (links) fallen über 200 Meter steil ins Meer. Es gibt übrigens keine Flüsse auf der Insel. Nur während der Regenzeit führen ein paar Bäche Wasser. Für einen reinen Badeurlaub ist Malta eher weniger geeignet (möglich ist es natürlich schon). Für diesen Zweck gibt es schönere Strände rund ums Mittelmeer. Aber für einen Badeurlaub wäre Malta auch zu Schade. Geschichtsinteressierte kommen dagegen voll auf ihre Kosten.

Es gibt einige - nennen wir es Museen - auf Malta. Mit Museen, wie man sie aus Deutschland kennt, kann man diese aber nicht vergleichen. Eher mit einigen in London (Malta stand vor erreichen der Unabhängigkeit im Jahre 1964 unter britischer Herrschaft). Die Geschichte Maltas wird darin sehr plastisch und realistisch nachgestellt. Die Puppen sind lebensgroß und wirken echt, ebenso wie die Kulissen. Dazu die entsprechenden Geräusche und selbst Gerüche. "The Kights of Malta", "The Knights Hospitallers", "The Mdina Experience" und "The Mdina Dungeons" habe ich mir angesehen und alle sind absolut sehenswert!
Von Malta gelangt man mit der Fähre nach Gozo. Die Insel ist Malta sehr ähnlich und ist ebenfalls festungsartig geprägt. Deutlich wird dies durch die mächtige Zitadelle, welche die Insel überragt.
Unten die Insel Comino
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