![]() Text & Fotos: Enrico Stirl | ![]() ![]() |
Nördlich von Sunny Isles Beach liegt Fort Lauderdale. Und nördlich vom großen Fort Lauderdale International Airport liegt der kleinere Fort Lauderdale Executive Airport (FXE). Hier findet man im Hangar 19 „Makers Air“. Eine kleine Fluggesellschaft, welche aktuell gerade einmal fünf Flugzeuge des Typs Cessna 208 Grand Caravan betreibt. Und im Hangar 19 findet auch der Check-In für unseren Flug mit Makers Air statt. Über bahamasairtours.com haben wir einen Ausflug auf die Bahamas mit Bootstour gebucht. | ![]() |
![]() | Um 7:30 Uhr startet unser Flug der Karibik nach Osten, über den Atlantik Richtung Bahamas, direkt in den Sonnenaufgang. Außer uns beiden befindet sich nur noch ein junger Australier an Bord, der aber nicht an unserer Bootstour teilnimmt. Die Cessna 208B trägt die Kennung N512DH. Die Bahamas bestehen aus 700 Tropeninseln (die natürlich nicht alle bewohnt sind). |
Wir fliegen zunächst den Flughafen San Andros auf der Insel Andros an. Hier werden die Einreiseformalitäten erledigt. Für die Einreise auf die Bahamas lädt man sich im Vorfeld die App „Excempt“ auf sein Smartphone und trägt hier seine persönlichen Angaben und Zollerklärung ein. Die App generiert dann einen QR-Code für die Einreise. | ![]() |
![]() | Aber „Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt“. Die Einreisekontrolle am Flugplatz Andros findet in einer kleinen Baracke statt, die beiden "Beamten" sehen aus, als wären sie einem Gangsta-Rap-Video entsprungen (behängt mit dicken Goldketten und mit Gold verblendete Zähne). Die App interessiert sie nicht. Sie fragen nur, ob man Drogen oder Alkohol dabei hat und wie lang man bleiben möchte. Dann geht der Flug auch schon weiter nach Staniel Cay. Eine kleine Insel, Teil einer Inselkette, die zu den Exuma Inseln gehören (im Bild unten der Flugplatz von Staniel Cay). Schon beim Flug über die Bahamas faszinieren die verschiedenen Farbtöne und Schattierungen des Meeres. |
![]() | ![]() |
![]() | ![]() |
![]() | Flugzeit von Fort Lauderdale (FXE) nach San Andros (SAQ) 54 Minuten und von San Andros nach Staniel Cay (TYM) 38 Minuten. Am Flugplatz werden wir von unserem lokalen Führer (darf man das noch so sagen?) in Empfang genommen und zum Boot gebracht. Wir sind an diesem Tag die Einzigen, welche diese Tour machen und haben damit das Boot und den Zeitplan für uns allein zur Verfügung. Neben dem Guide ist noch der Bootsführer an Bord. Zuerst geht es in südliche Richtung, zur Insel Bitter Guana Cay. Menschen wohnen hier keine, dafür aber Bahamas Rock Iguanas (Cyclura Cychlura). Diese zählen inzwischen zu den gefährdeten Arten, es sind wohl nur noch rund 1.300 übrig. Faszinierende Tiere, welche bis zu einem knappen Meter groß werden können und zum Glück Vegetarier sind. |
![]() | ![]() |
Weiter geht es zur Big Major Cay und den hier lebenden Schweinen, welche auch als Swimming Pigs (Schwimmende Schweine) inzwischen Bekanntheit erlangt haben. Lokale Bauern, welche den Geruch der Schweine nicht ständig in der Nase haben wollten, sollen die Schweine einst auf dieser - ebenfalls unbewohnten Insel - angesiedelt haben. Bei Annäherung des Bootes machen sich dann auch die ersten Schweine auf ins Wasser und kommen entgegen geschwommen. Zur Belohnung gibt es Toastbrotscheiben. Noch vor erreichen des Strandes geht es vom Boot aus ins Wasser, um mit den Schweinen zu schwimmen. | ![]() |
Das Wasser ist warm und wunderbar klar, so dass man die Schweine auch unter Wasser sehr gut beobachten kann. Vom kleinen Ferkel bis zum riesigen Eber ist alles vertreten. Die Schweine sind mittlerweile an die Menschen gewöhnt, friedlich und recht zutraulich. |
![]() | ![]() |
![]() | ![]() |
Nach dem Schwimmen mit den Schweinen wird mit Haien geschwommen. Genauer mit Nurse Sharks (Ammenhaien). Dazu wird in nördliche Richtung bis Compass Cay gefahren. Ammenhaie können bis zu 4,30 m groß werden und gelten als nicht aggressiv. Die Hand sollte man trotzdem nicht vors Maul halten, da sie blitzartig zuschnappen können (kann man im Video unten sehen. Auch hier ist das Wasser kristallklar und man kann die Ammenhaie auch wunderbar unter Wasser beobachten. Ihre Haut fühlt sich wie raues Leder an. | ![]() |
![]() |
![]() | Anschließend geht es von Compass Cay wieder in südliche Richtung. Vor Pipe Cay liegt eine Sandbank und so langsam gehen einem die Adjektive aus, um zu beschreiben, was man sieht. Der Sand ist weiß und so fein, dass er schon fast wie Puderzucker wirkt. Das Wasser wechselt seine Farben von durchsichtig zu grün, türkis, hell- und dunkelblau. Ich seichten Wasser entdecken wir eine Große Fechterschnecke (kein Schreibfehler, die heißen tatsächlich "Große Fechterschnecke"), welche noch lebt. Nur um mal die Größe zu zeigen, haben wir sie kurz aus dem Wasser genommen und anschließend sofort wieder zurückgelegt (ich schwöre, bitte nicht die Grünen auf den Hals hetzen, habe keine Lust auf Hausdurchsuchung um 6 Uhr früh). |
![]() | |
Nach diesem Overkill für die Sinne geht weiter zurück nach Süden, bis vor die südwestliche Küste von Staniel Cay. Hier liegt seit den 1970er Jahren das Wrack eines abgestürzten zweimotorigen Kleinflugzeugs in rund drei Meter Tiefe. Es handelte sich um ein Drogenschmuggler-Flugzeug aus Kolumbien mit zwei Personen und jeder Menge Drogen an Bord. Die Drogen und Leichen sind inzwischen natürlich nicht mehr da, aber das Wrack kann man beim Schnorcheln betrachten. Hatte ich schon erwähnt, dass das Wasser hier kristallklar ist? | ![]() |
![]() |
![]() | Vom Wrack geht es jetzt wieder nördlich, zwischen Staniel Cay und Big Major Cay (die Insel mit den Schweinchen) findet man die Thunderball Grotte. Ihren Namen hat diese Grotte, seit für den 1965er James Bond Film "Thunderball" ("Feuerball") einige Szenen in dieser Grotte gedreht wurden. Durch eine schmale Öffnung gelangt man schwimmend in die Grotte und kann hier beim Schnorcheln tropische Fische sehen. Unser Führer..., ich meine..., unser Guide lockt die Fische noch zusätzlich mit etwas Futter an, damit man auch genug zu sehen bekommt. Durch eines der Löcher in der Kuppel der Grotte fallen die Sonnenstrahlen in die Grotte, was fantastisch aussieht. Leider hat es bei meinen Videoaufnahmen "Bild-im-Bild" gespeichert, was ziemlich blöd aussieht. Ich stelle das Video trotzdem mit rein. |
![]() |
Nach der Thunderball Grotte geht es mit dem Boot zum Staniel Cay Yacht Club, wo man für ziemlich gepfefferte Preise noch was essen kann (Snacks und Getränke erhält man kostenlos auf dem Boot). Und dann geht es wieder mit Makers Air (Cessna 208B N208JH) - diesmal ohne Zwischenlandung - nach Fort Lauderdale. Flugzeit eine Stunde und fünfzig Minuten. Beim Rückflug saßen noch vier weitere Passagiere mit im Flieger. Im rechten Bild kann man links oben Staniel Cay und die Landebahn sehen. Der Landeanflug führt direkt an Sunny Isles Beach vorbei. In Fort Lauderdale noch durch die Passkontrolle und dann muss man die Eindrücke erstmal verarbeiten. Die Bahamas - auch wenn wir nur einen kleinen Teil davon gesehen haben - sind traumhaft, fantastisch, faszinierend, beeindruckend...weitere Adjektive hier bitte selbst ergänzen... | ![]() |
![]() | ![]() |
Hier noch eine Video vom Start des Rückflugs von Staniel Cay |
Aber das war es natürlich noch lange nicht. Weiter geht es mit... ![]() |